Steven Uhly

»Die Summe des Ganzen« – Roman

24.03.2023 // 19:30 Uhr // Bonn

Große Nachfrage

Madrid, in der Gegenwart: Zwei Menschen begegnen einander im Beichtstuhl einer kleinen Pfarrkirche am nordöstlichen Rand der Stadt, der eine ein Priester, der andere ein junger Mann, der offenbar schwer unter einer Sünde leidet, die er kaum auszusprechen vermag.

Er flieht aus dem Beichtstuhl, kehrt aber am Folgetag zurück. Die immer intensiver werdenden Gespräche der beiden zeichnen allmählich ein Bild dessen, was diesen ›Sünder‹ tatsächlich quält. Die doppelte Abgründigkeit seiner Beichte zieht auch den Priester in die Kluft zwischen Wort und Tat und den Leser unweigerlich in einen Sog aus Fragen, die jeden einzelnen von uns betreffen: Ist unsere Liebe wirklich so selbstlos, wie wir glauben? Wie stark bedingen traumatische Ereignisse der Kindheit unsere Gefühlswelt? Wie sehr leiten ungelöste Probleme unser Handeln? Welche Macht übt die Gesellschaft aus, indem sie bestimmte Wirklichkeiten tabuisiert?

Mit Genauigkeit und Einfühlungsvermögen widmet sich Steven Uhly einer Thematik, die seit Jahren weltweit für Schlagzeilen sorgt. Doch anders als die gängigen Litaneien von Schuld und Sühne zeigt seine äußerst persönliche Herangehensweise Räume auf, die auch denjenigen zugänglich sind, die viel zu früh ihre Unschuld verloren haben und deren gesamte Existenz dadurch zutiefst bedroht ist.

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»Er verunsichert massiv. Das ist sein Thema. (...) Es gibt keine interessantere Aufgabe in der Gegenwartsliteratur.«
Andreas Platthaus, FAZ

»Ein Autor, der sich nicht scheut, die bekannten Dinge auch gegen ihre übliche Interpretation zu deuten. Ja, es ist rätselhaft, dass Steven Uhly (...) nicht im Zentrum der literarischen Debatten steht.«
Karl Magnus Krauss, SZ

»Ein literarisches Ausnahmetalent«
Florian Illies, Die Zeit.

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Foto: Mathias Bothor

Steven Uhly, geboren 1964 in Köln, ist der Sohn eines Auswanderers aus dem heutigen Bangladesch und einer Deutschen. Er studierte in Köln, Bonn und Lissabon Romanistik und Germanistik und promovierte als Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes über Multipersonalität als Poetik. 2002 ging er für den DAAD nach Brasilien, wo er das Deutsche Institut der Bundesuniversität von Belém do Pará leitete.
Nach seiner Rückkehr 2006 ließ er sich mit seiner Familie in München nieder, wo er heute auch lebt.
2010 erschien sein Erstling »Mein Leben in Aspik«. Sein 2014 publizierter Roman »Königreich der Dämmerung« wurde vom Goethe Institut zu einem der 10 besten Bücher des Jahres gekürt und in mehrere Sprachen übersetzt. Für seinen Roman »Adams Fuge« erhielt er den Tukan Preis der Stadt München. Sein Roman »Glückskind« wurde zum Bestseller und von Michael Verhoeven für das ZDF verfilmt.
»Die Summe des Ganzen« ist sein achter Roman.

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